Brüder Grimm-Straße

Benannt nach Jacob Grimm (1785-1863), Germanist, und Wilhelm Grimm (1786-1859), Germanist und altdeutscher Dichter.
Jacob Grimm gilt als eigentlicher Begründer der germanistischen Philologie, da er, von seinem Bruder Wilhelm und von Karl Lachmann unterstützt, die zahlreichen philologischen Ansätze früherer Zeiten systematisch ordnete und unter wissenschaftlichen Prinzipien weiterentwickelte. Grimm studierte Jura, war von 1808 bis 1810 Privat-bibliothekar des Königs Jérôme, Napoleons Bruder, und erhielt 1830 den Ruf der Universität Göttingen für eine Professur. 1837 wurde er jedoch als Mitglied der "Göttinger Sieben", die gegen den Verfassungsbruch des hannover-anischen Königs protestiert hatten, seines Amtes enthoben und des Landes verwiesen. 1840 wurde er jedoch von König Wilhelm IV. von Preußen an die Akademie der Wissenschaften in Berlin berufen. Mit seinem Bruder Wilhelm gab er gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm zwischen 1812 und 1822 die "Kinder- und Hausmärchen" sowie die "Deutschen Sagen" heraus. Krönender Abschluß seiner Laufbahn wurden die ersten Bände des "Deutschen Wörterbuchs".
Wilhelm Grimm studierte mit seinem Bruder Jacob Jura und war bis 1829 Bibliothekssekretär in Kassel, ging mit seinem Bruder 1830 nach Göttingen und wurde 1831 ebenfalls Professor. Auch er wurde 1841 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und bearbeitete gemeinsam mit seinem Bruder das "Deutsche Wörterbuch", die "Deutschen Sagen" und die "Kinder- und Hausmärchen". Daß diese zum Volksbuch wurden, ist besonders seinem anschaulichen Prosastil und Erzähl-talent zu verdanken, womit er den naiven Märchenton gut traf. Weniger bekannt ist die Sammlung von bäuerlichen Rechtsquellen ( Weisthümern) der Gebrüder Grimm.