Breadcrumb-Navigation

Dürerstraße

Anfang (field_beschlussdatum)
Bereich (field_thema)
Straßenname
Vormals (field_vormals)
Schlüssel
4125
Stadtteil
Neuostheim
Suchgitter
O,64/65
Beginn der Straße
Seckenheimer Landstraße
Ende der Straße
Paul Martin Ufer
Historisches
Taufbezirk nach Malern.Albrecht Dürer (1471 - 1528), Nürnberger Maler, Graphiker und Kunstschriftsteller.Dürer lernte zunächst bei seinem Vater, einem Goldschmied, und war dann nach Lehrjahren am Oberrhein (1490-1494), in Italien (1494-1495 und 1505-1507) sowie in den Niederlanden (1520/21) auf Wanderschaft. Die in der Spätgotik wurzelnde Kunst Dürers ging aus der Überlieferung des mittelalterlichen Handwerks hervor. Zugleich war er aber auch der erste deutsche Künstler, der mit wachsender Bewußtheit der Renaissance die Grenzen des Handwerks überschritt, indem er eine Erneuerung der Kunst durch die theoretische Erkenntnis ihrer Formgesetze anstrebte. Die Vielfalt seines Schaffens wurde durch gegensätzliche Kräfte bestimmt. So sind die apokalyptische Stimmung seiner Zeit und der spätgotische Stil am deutlichsten in seinen ausdrucksstarken Holzschnitten zur Offenbahrung des Johannes (1498) erkennbar, seine Auseinandersetzung mit der südlichen Formenklarheit der Renaissance besonders in seinem Adam-und Eva-Stich (1504), der zugleich als das reifste Ergebnis seiner theoretischen Bemühungen um die vollkommene Darstellung menschlicher Proportionen gelten darf. Dürers Wirklichkeitssinn spiegelt sich besonders in seinen Portraits zeitgenössischer Prominenz (Kaiser Maximilian I. 1519). Seine Landschaftsaquarelle sind die ersten in sich geschlossenen Darstellungen der Natur der mittelalterlich-neuzeitlichen Kunst. Auch die Kleinwelt der Pflanzen und Tiere (Feldhase) hat er mit liebevoller Sachtreue verewigt. Dürers Ruhm drang schon zu seinen Lebzeiten weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Er wurde durch seine Holzschnitte und Kupferstiche begründet, in denen seine Kunst, die sich vor allem durch die Linienführung definierte, eine hohe Ausdruckskraft und Formvollendung erlangte. Wegen der nachhaltig stilbildenden Kraft, die seine Graphik ausübte, wurde für dieses Zeitalter der kunsthistorische Begriff "Dürerzeit" geprägt.
Auf dem Stadtplan von 1919 nachweisbar, nicht auf dem Stadtplan von 1907 (Walter, Geschichte Mannheims).
Quelle
Straßennamenkartei FB 62 / Straßennamenkartei des Stadtarchives (erstellt 1927 aus 1921)