Erzbergerstraße

Matthias Erzberger (1875-1921), führender deutscher Zentrumspolitiker.Erzberger, seit 1903 Mitglied des Reichstages, trat im ersten Weltkrieg für eine Verfassungsreform und einen Verständigungsfrieden mit den Alliierten ein. Zudem hatte er maßgeblichen Anteil an der Friedensresolution des Reichstages (1917) sowie der Entlassung des konservativen Reichskanzlers Bethmann Hollweg (1917). Er unterzeichnete den Waffenstillstand von Compiègne (11.11.1918), der das offizielle Ende der Kampfhandlungen bedeutete. Als Reichsfinanzminister (seit 1919) führte er in der Weimarer Republik die reichseigene Steuerverwaltung ein und baute die Finanzhoheit des Reichs aus (Erzbergersche Finanzreform). 1920, nach dem ihn kompromittierenden Ausgang des Beleidigungsprozesses gegen den deutschnationalen ehemaligen Bankier und Staatssekretär, trat Erzberger zurück. Am 26.8.1921 wurde er von zwei rechtsradikalen ehemaligen Offizieren ermordet.