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Eva-Hermann-Straße

Anfang (field_beschlussdatum)
Bereich (field_thema)
Straßenname
Vormals (field_vormals)
Stadtteil
Neckarstadt-Ost/Wohlgelegen
Beginn der Straße
Pappelallee
Ende der Straße
Fritz-Salm-Straße
Historisches
Benannt nach Eva Hermann geb. Lüddecke (geb. 24.05.1900, gest. 31.07.1997 Marburg), Lehrerin
Sie war mit dem Physiker Carl Hermann verheiratet, der von 1925 bis 1935 an der Hochschule Stuttgart als Assistent beschäftigt war und sich dort habilitierte. Da Carl Hermann eine politische Betätigung im Sinne der NSDAP verweigerte und auch kein entsprechendes Bekenntnis ablegte, musste er die Hochschule verlassen. Doch bekam er eine Stelle bei der IG-Farbenindustrie in Ludwigshafen. Das Ehepaar wohnte ab 1935 in Mannheim. Beide zählten zu den Vertrauensleuten, welche die Quäker in verschiedenen deutschen Städten etablierten, um durch das NS-Regime Verfolgten zu helfen. Dem Ehepaar gelang es bis 1939, viele Juden vor der Deportation zu schützten, indem sie ihnen zur Emigration, vor allem nach England, verhalfen. Nach Kriegsausbruch war das nicht mehr möglich. Nun konzentrierten sie sich darauf, die Deportierten in Gurs mit Kleidung und Lebensmittel zu versorgen. Im April 1943 wurden Carl und Eva Hermann in ihrer Mannheimer Wohnung verhaftet und zu einer mehrjährigen Freiheitstrafe verurteilt. Nur seine internationale Bekanntheit als Wissenschaftler und die Intervention seiner Freunde bewahrten das Ehepaar vor der Verurteilung zum Tod. Am 30. April 1977 wurde Eva Hermann, gemeinsam mit ihrem bereits 1961 verstorbenen Mann, als "Gerechte unter den Völkern" mit der Medaille von "Yad Vashem", der israelischen Holocaust-Gedenkstätte, ausgezeichnet.
Im Gelände der ehemaligen Turley-Barracks wurde ein neuer Taufbezirk festgelegt, der "widerständiges Verhalten in der NS-Zeit" würdigen und durch die Namenswahl das breite Spektrum des Widerstands von Männern und Frauen in Mannheim andeuten soll.
Beschlussdatum
Gremium
Gemeinderat
Quelle
Gemeindratsvorlage V302/2014