Franklin-D.-Roosevelt-Straße

Benannt nach Franklin Delano Roosevelt (1882-1945). Der am 30. Januar 1882 in Hyde Park (Bundesstaat New York) geborene Franklin D. Roosevelt war das einzige Kind einer sehr wohlhabenden Familie. 1905 heiratete er Eleanor Roosevelt, aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. Nach seinem Studium an der Harvard Universität in Cambridge und der Columbia University begann er 1910 seine politische Karriere als Mitglied des Senats von New York. Roosevelt gehörte der Demokratischen Partei an, war in der Regierung von Präsident Woodrow Wilson ab 1913 Staatssekretär im Marineministerium und kandidierte 1920 zusammen mit dem Präsidentschaftskandidaten James M. Cox für das Amt des US-Vizepräsidenten. Sie verloren und Roosevelt kehrte nach New York zurück, wo er eine Anwaltskanzlei eröffnete. Im August 1921 erkrankte er, die Diagnose Kinderlähmung führte dazu, dass er fortan von der Hüfte ab weitgehend gelähmt und überwiegend auf den Rollstuhl angewiesen war. Dennoch nahm er seine politische Karriere wieder auf und übte von 1929 bis 1932 das Amt des Gouverneurs von New York aus. 1932 siegte Roosevelt bei der Präsidentschaftswahl und blieb über drei Wiederwahlen hinweg bis zu seinem Tod 1945 im Amt. Als 32. Präsident der USA stand Roosevelt für den Aufbau eines amerikanischen Sozialstaats im New Deal ab 1933. Außenpolitisch wurde er zum wichtigsten weltpolitischen Gegner des Faschismus und des Nationalsozialismus, nachdem die USA durch den japanischen Angriff auf Pearl Harbor und die deutsche Kriegserklärung vom 11. Dezember 1941 in den Zweiten Weltkrieg hineingezogen worden waren. Im Bündnis mit der Sowjetunion und den anderen alliierten Mächten wurde das nationalsozialistische Deutschland besiegt und damit die Grundlage für die demokratische Nachkriegsentwicklung in Westdeutschland ab 1945 gelegt. Unter Roosevelt wurde auch der Bau von Kernwaffen erfolgreich abgeschlossen, die sein Nachfolger Truman gegen Japan einsetzte. Kurz vor der Kapitulation der deutschen Wehrmacht und der Gründung der Vereinten Nationen, die Roosevelt maßgeblich vorangetrieben hatte, starb der gesundheitlich angeschlagene Präsident am 12. April 1945 an einer Hirnblutung.

Am 03. Juni 1954 stimmte der Stadtrat der - durch die amerikanische Besatzungsmacht vorgenommenen - Benennung der im Siedlungsgebiet der amerikanischen Streitkräfte (heutiges Benjamin Franklin Village) entstandenen Straßen nach den früheren amerikanischen Präsidenten zu. Den Beschluss aus dem Jahr 1954 nahm die Verwaltung 2016 zum Anlass, diese Straßennamen in die deutsche Sprache zu überführen und den neuen Taufbezirk den "Gründervätern und Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika" zu widmen. Anfang 2021 wurde infolge der Entfernung des Bildnisses von Andrew Jackson aus dem Oval Office im Zuge der Amtseinführung von Joe Bidens weltweit über den siebten US-Präsidenten diskutiert. Nach der eingehenden Prüfung durch einen wissenschaftlichen Gutachter beschloss der Mannheimer Gemeinderat am 27.7.2021 eine Umbenennung der Andrew-Jackson-Straße in Franklin-D. Roosevelt-Straße zum 1.1.2022.

Taufbezirk: „Gründerväter und Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika!“ zuzüglich Robert-Funari-Straße mit Bezug zum ehemaligen amerikanischen Kasernennamen "Funari".