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Fritz-Salm-Straße

Anfang (field_beschlussdatum)
Bereich (field_thema)
Straßenname
Vormals (field_vormals)
Stadtteil
Neckarstadt-Ost/Wohlgelegen
Beginn der Straße
Grenadierstraße
Ende der Straße
Zaubernußweg
Historisches
Fritz Salm (geb. 21.08.1913 Mannheim, gest. 03.07.1985)Fritz Salm begann nach seiner Schulentlassung 1928 eine Lehre als Maschinenschlosser bei BBC und wurde bald Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbands (DMV). Als Vorsitzender der gewerkschaftlichen Jugendgruppe geriet Salm in Konflikt mit dem bei der BCC tätigen Meister Wagemann, der damals bereits der SS angehörte. Zwei Wochen vor Abschluss der Ausbildung schlug Wagemann Salm brutal zusammen. Obwohl Fritz Salm seine Ausbildung als Jahrgangsbester abschloss, wurde er 1932 – wie viele andere auch – in die Arbeitslosigkeit entlassen. Schon während seiner Lehrzeit wurde Fritz Salm zunächst Mitglied der SAJ (Sozialistische Arbeiterjugend). Aus Protest gegen die Haltung des SPD-Reichskanzlers Hermann Müller in der Frage des Baus von Panzerkreuzern für die Reichsmarine, wurde er 1929 Mitglied des KJVD (Kommunistischen Jugendverbandes Deutschland) und der KPD. Nach 1933 baute Fritz Salm zusammen mit anderen Jugendlichen aus der SAJ, KJVD und Pfandfinderorganisationen eine illegale Widerstandorganisation auf. Die Gruppe erstellte Flugblätter, in denen sie die Kriegsvorbereitungen des NS-Regimes anprangerten. Auf Grund dieser Aktivitäten wurde Fritz Salm im Jahr 1935 verhaftet. Während der Verhöre wurde er schwer misshandelt, weil er seine Mitstreiter nicht verriet. Am 5. September 1935 wurde er zu 3 Jahren, 6 Monaten Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung 1938 arbeitete er bei den Lanzwerken und war dort Mitglied der illegalen KPD-Betriebsgruppe. Wegen seiner illegalen Tätigkeit und der Gefängnishaft war er „wehrunwürdig“ und wurde deshalb nicht als Soldat eingezogen. So überlebte der die Bedrohungen der NS-Zeit.Auch nach Kriegsende war er weiterhin für KPD aktiv, er war Mitglied der Verfassungsgebenden Landesversammlung und von 1948 bis 1950 Landtagsabgeordneter. Nach dem Verbot der KPD 1956 trat er 1968 der neugegründeten DKP bei, in deren Landesvorstand er in den 1970er Jahren tätig war. Außerdem war Salm langjähriger Vorsitzender der VVN. Von ihm stammt das Buch: Im Schatten des Henkers: Vom Arbeiterwiderstand in Mannheim. 2. verb. Auflage Frankfurt/Main 1979. (Quellen u.a.: Erich Matthias, Hermann Weber (Hgg.): Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Mannheim. Mannheim 1984; Fritz Reidenbach, Der Lebenslauf von Fritz Salm 1913-1985; Wikipediaeintrag Fritz Salm)
Im Gelände der ehemaligen Turley-Barracks wurde ein neuer Taufbezirk festgelegt, der "widerständiges Verhalten in der NS-Zeit" würdigen und durch die Namenswahl das breite Spektrum des Widerstands von Männern und Frauen in Mannheim andeuten soll.
Beschlussdatum
Gremium
Gemeinderat
Quelle
Gemeindratsvorlage V302/2014