Geschwister-Grünbaum-Straße

Benannt nach den Pädagoginnen Rosa Grünbaum (1881-1942) und Dora Grünbaum (1879-1940). Die Schwestern Rosa und Viktoria (Dora) Grünbaum sind 1881 bzw. 1879 in Karlsruhe geboren. Ihr Vater ist der Handelsmann Lazarus Elieser Grünbaum aus Chekanow in Russland, die Mutter Magdalene Deborah geb. Hirsch stammt aus Roxheim. Die Familie jüdischen Glaubens hat drei Töchter und einen früh verstorbenen Sohn. Rosa und Dora wachsen in Karlsruhe auf und werden zu Kindergärtnerinnen ausgebildet. In Mannheim gründen sie 1899 in den Räumen der Lemle-Moses Klausstiftung einen eigenen Kindergarten, um die zahlreichen Kinder der Stadt von der Straße zu holen. Sie begründen zudem eine Ausbildungsstätte für Erzieherinnen, deren Leitung Rosa Grünbaum 1920 übernimmt. Für das zwischenzeitlich in städtische Verwaltung übergegangene „Fröbelseminar“ mit Kindergarten wird 1926 ein Neubau auf der Schlossparkwiese errichtet. 1933 erhalten die Schwestern aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur jüdischen Gemeinde von den Nationalsozialisten Berufsverbot. Im Oktober 1940 werden sie nach Gurs deportiert, wo Dora Grünbaum noch im gleichen Jahr stirbt. Rosa Grünbaum wird im August 1942 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet. An beide Schwestern erinnern seit 2008 Stolpersteine am Fröbelseminar, ihrer einstigen Wirkungsstätte, die heute Teil der Helene-Lange-Schule in Mannheim-Lindenhof ist.