Glasstraße

Benennung nimmt Bezug auf die Spiegelfabrik (heute: Vereinigte Glaswerke Aachen).Die Spiegelglasmanufaktur wurde 1853 gegründet. Bau und Planung lagen ganz in französischer Hand, ebenso waren die Arbeiter, die die 1853 bis 1865 gebaute Arbeitsiedlung bezogen, anfangs überwiegend Franzosen. Die hier abbiegende "Spiegelstraße" hieß früher Avenue de St. Gobain, denn ursprünglich hatten alle Straßen der hier beginnenden "Spiegel-Kolonie" französische Namen. Für die Standortwahl war neben der Lage am Rhein entscheidend, dass auf dem Fabrikgelände der Quarzflugsand der hier verlaufenden Dünenzone für die Glasherstellung verwendbar war. Die Anlage wurde in den damals noch bestehenden Wald hineingebaut und lag völlig isoliert und abgelegen von anderen Siedlungen, tatsächlich eine "Kolonie". Die Glashütte produzierte damals vor allem Spiegelglas, eine französische Spezialität. Produkte aus der Anfangszeit der Manufaktur sind noch heute im bayrischen Schloss Herrenchiemsee zu bewundern.