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Goetheplatz

Anfang (field_beschlussdatum)
Bereich (field_thema)
Straßenname
Vormals (field_vormals)
Schlüssel
1415
Stadtteil
Oststadt
Suchgitter
N,62
Beginn der Straße
Goethestraße
Ende der Straße
Hebelstraße
Historisches
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Dichter. Der nach seinem Jurastudium (1765-1768) erfolgte Aufenthalt in Straßburg (1770/71) wird auch als die "Geniezeit" Goethes bezeichnet, in denen Homer, Pindar, Shakespeare, Ossian und die Bibel zu seinen literarischen Vorbildern gehörten. Dem schlossen sich seine Frankfurter Anwaltsjahre (1771-75) sowie ein reiches literarisches Schaffen ("Prometheus", "Ganymed", "Götz von Berlichingen", "Urfaust", "Die Leiden des jungen Werthers" etc.) an. 1775 wurde Goethe an den Hof des Herzogs Karl August nach Weimar berufen, wo er schnell zum hohen Staatsbeamten aufrückte. Das unauffällige erziehende Einwirken auf den jungen Herzog, aber auch die Freundschaft zu Charlotte von Stein lassen Goethe reifer werden. In seiner Dichtung begann sich nun das klassische Formideal allmählich durchzusetzen (bes. "Iphigenie", "Torquato Tasso"). Die italienische Reise (1786-88), beinahe eine Flucht aus amtlichen und menschlichen Bindungen, brachten in Goethe den Willen zur klassischen Form zur vollen Reife. Nach seiner Rückkehr nach Weimar entsagte Goethe seinen Staatsämtern, er behielt nur die Oberaufsicht über die wissenschaftliche Institute der Universität Jena und übernahm (bis 1817) die Oberdirektion des Hoftheaters. 1792 nahm Goethe als Begleiter des Herzogs am Ersten Koalitionskrieg gegen das revolutionäre Frankreich teil. In Auseinandersetzung mit der revolutionären Zeit entstand das konservativ-idyllische Hexameterepos "Hermann und Dorothea" (1797). Besonders in Anspruch nahmen Goethe in dieser Zeit naturwissenschaftliche Forschungen ("Metamorphose der Pflanzen", "Farbenlehre"). Die Freundschaft zu Friedrich Schiller ( bedeutete für Goethe eine neue Periode literarischen Schaffens und kennzeichnet zugleich den Höhe- und Mittelpunkt des klassischen Zeitalters der deutschen Literatur. Schiller war es, der ihn wieder stärker zur Dichtung zurückbrachte. Durch sein Drängen nahm Goethe die Arbeit an verschiedenen Werken wieder auf und vollendete sie ("Wilhelm Meisters Lehrjahre" 1796, "Faust" I., 1808). 1809 hatte Goethe mit der Arbeit an seiner Autobiographie ("Dichtung und Wahrheit") begonnen, deren vierten und letzten Teil er 1831 abschloß. Nach dem Tod seiner Lebensgefährtin (seit 1806 Ehefrau) Christiane Vulpius 1816 und der Niederlegung seines Direktorpostens am Theater, verließ Goethe Weimar nur noch zu Erholungsreisen nach Karlsbad und Marienbad ("Marienbader Elegie" 1823). Unterstützt von J. P. Eckermann konnte er seine Haupt- und Lebenswerke abschließen ("Wilhelm Meisters Wanderjahre" 1829, " Faust" II.1831). Die Beziehung Goethes zu Dichtung und Kunst der Romantik war wechselvoll. Goethes Wirkung auf seine Zeit nahm gegen Ende seines Lebens immer mehr ab. Seine Sprache und sein Stil spiegeln stets die inneren Wandlungen seines Lebens, so unverändert der eigentümlich Goethe'sche Sprachlaut auf allen Entwicklungsstufen auch wiederkehrt. Nicht zu unterschätzen ist Goethes Einfluss auf die deutsche Literatur und das deutsche Geistesleben insgesamt. Bedeutend war auch seine Wirkung im Ausland. Daneben hat es auch an kritischen Stimmen nie gefehlt. Die historische Distanz zu Goethe und seinem Werk hat die Verbindlichkeit seines Denkens für eine gewandelte Welt in Frage gestellt. So ist die Moderne genötigt, sich ihr Verständnis Goethes und ihr Verhältnis zu ihm immer wieder neu zu erarbeiten.Goethe besuchte mehrmals Mannheim und holte sich im Antikensaal Inspirationen.
Auf dem Stadtplan von 1907 (Walter, Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart) nachweisbar.
Quelle
Straßennamenkartei FB 62 / Straßennamenkartei des Stadtarchives (erstellt 1927 aus 1921)