Inge-Borkh-Straße

Benannt nach der Opernsängerin Inge Borkh (1921-2018). Ingeborg Simon wird am 26. Mai 1921 in Mannheim geboren, ab 1931 besucht sie die Liselotteschule. Unter den Nationalsozialisten emigriert die Familie, da Ingeborgs Vater Jude ist, mit Zwischenstopp in Österreich 1938 endgültig in die Schweiz. Unter dem Künstlernamen Inge Borkh startet sie 1940 ihre Sängerlaufbahn am Luzerner Theater. Schon in dieser Zeit wächst sie aus dem lyrischen ins dramatische Fach. Am Stadttheater Bern, wo sie seit 1945 engagiert ist, erarbeitet sie sich die wohl wichtigsten Partien ihrer Sängerkarriere: Salome und Elektra von Richard Strauss. Der internationale Durchbruch gelingt ihr als Magda Sorel in der ersten deutschsprachigen Aufführung von Gian Carlo Menottis Oper „Der Konsul“ am Theater Basel am 3. Januar 1951, die sie noch in demselben Jahr bei der deutschen Erstaufführung an der Städtischen Oper Berlin singt, wo sie von nun an ständiger Gast ist. Nach dem Berliner Debüt folgen bald Engagements an den führenden Opernhäusern weltweit, u. a. Wien, Berlin, London, Mailand, New York und San Francisco. Ein Zentrum ihres Wirkens ist ab 1952 die Bayerische Staatsoper München, aber auch mit der Schweiz bleibt Inge Borkh eng verbunden. Am Bodensee haben sie und ihr Mann, der Bariton Alexander Welitsch, lange ihren Wohnsitz. Relativ früh 1973 zieht sich die gefeierte Sängerin von der Opernbühne zurück, um dann noch einige Zeit als Schauspielerin, Chansonette und Kabarettistin zu wirken. Ihrer Geburtsstadt Mannheim bleibt sie verbunden. So liest sie 1999 im Nationaltheater aus ihrer Autobiografie „Ich komm‘ vom Theater nicht los“. Im Alter von 97 Jahren stirbt Inge Borkh 2018 in Stuttgart.