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Jean-Moore-Fasse-Ring

Anfang (field_beschlussdatum)
Bereich (field_thema)
Straßenname
Vormals (field_vormals)
Schlüssel
8492
Stadtteil
Käfertal
Beginn der Straße
George-Sullivan-Ring
Ende der Straße
George-Sullivan-Ring
Historisches
Jean M. Fasse wurde 1908 in Lillington (North Carolina) geboren und wuchs unweit von dort auf einer Farm auf. Sie besuchte die Hillside High School in Durham (North Carolina), wo sie als Kindermädchen bei Familien wohnte. 1931 machte sie ihren Abschluss und arbeitete danach in einer Tabakfabrik und im örtlichen Krankenhaus. Anschließend schrieb sich Fasse am Fayetteville State Teachers College (heute Fayetteville State University) ein und erwarb einen Lehramtsabschluss. Sie unterrichtete in den nächsten Jahren mit Unterbrechungen an verschiedenen Schulen. 1944 trat sie dem amerikanischen Roten Kreuz bei und wurde zur Ausbildung nach Washington, D.C. geschickt. Sie kam zu einer für das Ausland bestimmten Einheit und wurde entlang der Etappenstationen beim Bau der sogenannten Ledo-Straße zwischen Indien, Burma (Myanmar) und China eingesetzt. Nach Schließung der dortigen Dschungelbasen wurde sie Leiterin des Cosmos Clubs, eines Rotkreuzclubs in Kalkutta. Im August 1946 kehrte sie in die Vereinigten Staaten zurück und landete in New York City. Sie verpflichtete sich sofort bei den U.S. Army Special Services, um Freizeitclubs in Europa zu betreiben. Man schickte sie nach Frankfurt zum Training und anschließend nach Mannheim. Sie baute den 6th TT Service Club bzw. Tornado Club in der Turley Barracks auf und leitete ihn zwischen 1948 und 1955. Als afroamerikanische Clubleiterin führte sie hier schon früh schwarze und weiße Soldaten zusammen. Der Club profitierte enorm vom sportlichen Erfolg der Baseball-Mannschaft des in der Turley Barracks stationierten 6th Transportation Truck Battalion („Tornados“). Jean M. Fasse konnte dadurch an höherer Stelle immer wieder dringend benötigte Gelder für Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten im Club organisieren. Sie genoss in der Mannheimer Clubszene bis in höchste Etagen großen Respekt und liebte ihren Club („one of the nicest clubs I had making on my“, Interview 13. März 2007; S. 33). Fasse brachte mit ihrer Arbeit nicht nur Soldaten zusammen, sondern auch musikbegeisterte Amerikaner und Deutsche. So meldet die Stars and Stripes im November 1956 unter der Überschrift „400 Jazz Fans besuchen Mannheimer Veranstaltung“: Mehr als 400 Deutsche und Amerikaner besuchten ein deutsch-amerikanisches Jazz-Konzert im Tornado Club in der Turley Barracks [in Mannheim]. Unterhalten wurde die Gruppe durch das Coleman Sextett und ein jugoslawisches Orchester. Headquarters Area Command plant, solche deutsch-amerikanischen Veranstaltungen künftig einmal pro Woche abzuhalten. Von Mannheim aus wurde Jean Fasse dann für einige Monate nach Füssen versetzt, anschließend nach Höchberg und München. In der Folge ging es nach Frankreich, wo sie in Clubs in Tours und Toul arbeitete. 1963 heiratete Jean Moore Fasse und verließ den Sonderdienst. Sie blieben noch bis 1990 in Europa. Am 21. Juni 2008 starb Jean Moore Fasse.
Taufbezirk: ‚Frauen als Wegbereiterinnen für freundschaftliche deutsch-amerikanische Beziehungen in den Nachkriegsjahren‘
Beschlussdatum
Gremium
Gemeinderat
Quelle
Christian Führer, Memories of Mannheim. Die Amerikaner in der Quadratestadt seit 1945, Heidelberg u.a. 2013