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Leonie-Ossowski-Promenade

Anfang (field_beschlussdatum)
Bereich (field_thema)
Straßenname
Vormals (field_vormals)
Schlüssel
8786
Stadtteil
Käfertal
Suchgitter
L 65
Beginn der Straße
Saarbrücker Straße
Ende der Straße
Anna-Sammet-Straße
Historisches
Benannt nach der Schriftstellerin Leonie Ossowski (1925-2019). Leonie Ossowski wird als Jolanthe von Brandenstein 1925 als Tochter des Gutsbesitzers Lothar von Brandenstein und der Schriftstellerin Ruth von Ostau im heute polnischen Osowa Sień geboren. Das Pseudonym Leonie Ossowski, das an ihren Geburtsort angelehnt ist, wird sie ab Anfang der 1950er Jahre annehmen. Ihre Flucht bei Kriegsende führt sie nach Thüringen, Hessen und Oberschwaben, sie arbeitet u.a. in einer Fabrik, im Fotolabor und als Sprechstundenhilfe. Nach einem Aufenthalt in der ehemaligen DDR, wo sie für die DEFA das Drehbuch zum Film „Zwei Mütter“ verfasst, zieht sie mit ihrer Familie 1958 nach Mannheim. Die 22 Jahre, die Leonie Ossowski in der Quadratestadt verbringt, prägen ihr Leben und Werk nachhaltig. Die Mutter von schließlich sieben Kindern schreibt in dieser Zeit zahlreiche Romane, Drehbücher, aber auch Sachbücher, Hörspiele und sogar ein Theaterstück, das in Mannheim uraufgeführt wird. In den 1974 erschienenen „Mannheimer Erzählungen“ wird die Quadratestadt direkt im Titel genannt, doch auch in dem 1979 gesendeten Fernsehdreiteiler „Die große Flatter“, der in Berlin spielt, finden sich unverkennbar Anklänge an Leonie Ossowskis Wohnort Mannheim. Hier erhält sie 1982 denn auch den Schillerpreis für ihr Lebenswerk. In den 1970er Jahren engagiert sie sich vor Ort sehr stark in der Sozialarbeit, tritt auch in die SPD ein. Sie ist ehrenamtliche Bewährungshelferin, Mitbegründerin einer Wohngemeinschaft für strafentlassene Jugendliche in Mannheim-Rheinau („Die Kippe e.V.“) und von 1972 bis 1974 1. Vorsitzende des Mannheimer Gefängnisbeirats. 1980 zieht sie mit Ihrem dritten Mann nach Berlin, wo sie auch nach der Scheidung bleibt und schließlich 2019 stirbt.
Taufbezirk: „Frauen mit Verdiensten für Mannheim“

Beschlussdatum
Gremium
Gemeinderat
Quelle
Gemeinderatsvorlage V201/2021
Öffentliche Bekanntmachung im Amtsblatt vom 29.4.2021
Verschiedene Beiträge zur Verleihung des Mannheime Schillerpreises an Leonie Ossowski in: Mannheimer Hefte 1983/2, S. 71-79
MARCHIVUM, Bestand Zeitgeschichtliche Sammlung S 1/4062
Art. Leonie Ossowski in Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Leonie_Ossowski)
Roswitha Budeus-Budde, Nachruf: Leonie Ossowski gestorben, in: Süddeutsche Zeitung vom 5. Februar 2019 (https://www.sueddeutsche.de/kultur/nachruf-leonie-ossowski-gestorben-1.4317243)