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Ludwig-Frank-Straße

Anfang (field_beschlussdatum)
Bereich (field_thema)
Straßenname
Vormals (field_vormals)
Schlüssel
6792
Stadtteil
Almenhof
Suchgitter
Q,62
Beginn der Straße
Mönchwörthstraße
Ende der Straße
Trützschlerstraße
Vormals
Dietrich- Eckart- Straße
Historisches
Benannt nach Dr. Ludwig Frank (1874-1914) Rechtsanwalt und SPD-Politiker. Der Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Nonnenweier (Kreis Lahr, Baden-Württemberg) ließ sich 1900 als Rechtsanwalt in Mannheim nieder. 1904 gründete er den lokalen "Verein junger Arbeiter" als Jugendorganisation der SPD in Mannheim. Er war Redakteur der Parteizeitschrift "Junge Garde." Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Mannheimer Bürgerausschusses. Als Politiker machte Frank dank seiner ausgezeichneten Rhetorik schnell Karriere. 1905 zog Frank in den badischen Landtag und 1907 in den deutschen Reichstag ein. Im badischen Landtag war er der Führer der sozialdemokratischen Fraktion und gehört nach seinem Ziehvater August Bebel zu den bedeutendsten SPD-Politiker seiner Zeit. Kritik aus den eigenen Reihen erfuhr Frank mit der Bildung des "Großblocks", der sich gegen das Zentrum richtete und neben den Sozialdemokraten auch die Nationalliberalen und die Demokraten umfasste. Unter seiner Führung genehmigte die Sozialdemokratische Fraktion des Landtages den Staatshaushalt, was ihm unter den radikalen norddeutschen Parteigenossen den Vorruf des "Revisionisten" einbrachte. Ludwig Frank war ein überzeugter Pazifist und Patriot, der sich u.a. für den Frieden mit Frankreich und England einsetzte und mit "Wir wollen den Frieden" gegen die herrschende Kriegsbegeisterung eintrat. Zu Beginn des Weltkriegs 1914 meldete er sich freiwillig zum Frontdienst und genehmigte mit großer Mehrheit seiner Partei die Kriegskredite. Er wollte damit zeigen, dass die Sozialdemokraten keine "vaterlandslosen Gesellen" seien und erhoffte sich nach dem Krieg ein demokratisches Deutschland: "Wir verteidigen Deutschland, um es zu erobern." Ludwig Frank fiel am 5. September 1914 bei Nossencourt in Lothringen. Zum seinem Ehren wurde 1925 im Mannheimer Luisenpark ein Denkmal errichtet, das 1933 von den Nationalsozialisten zerstört wurde. 1950 wurde eine neue Bronzestatue "Jüngling mit Stab" im unteren Luisenpark gesetzt. Neben der Ludwig-Frank Straße im Stadtteil Almenhof tragen eine Kaserne (ehemalige Lüttich-Kaserne), ein Kindergarten, eine genossenschaftliche Wohnsiedlung in der Neckarstadt, ein Studentenwohnheim und ein Gymnasium den Namen des Mannheimer Politikers. 1991 erschien über ihn ein Dokumentarfilm von Ulrich und Klaus Dobschütz unter dem Titel "Ludwig Frank- gegen Völkerhass und Gedankenlosigkeit."
Taufbezirk: SPD-Politiker vor dem Ersten Weltkrieg
Beschlussdatum
Gremium
Stadtrat
Quelle
Straßennamenkartei des FB 62/ Straßenbenennung Bd. 1, FB 62/ Ludwig Frank Karl Otto Watzinger, Bd. 3, Quellen und Darstellungen zur Mannheimer Stadtgeschichte.