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Rosa-Luxemburg-Park

Anfang (field_beschlussdatum)
Bereich (field_thema)
Straßenname
Vormals (field_vormals)
Schlüssel
8777
Stadtteil
Neckarau / Almenhof
Suchgitter
Q, 61
Beginn der Straße
Grünfläche innerhalb der Bebauung entlang der Karl-Marx-Straße, Mönchwörthstraße, Grillenbergerstraße und Lassallestraße
Historisches
Benannt nach Rosa Luxemburg (1871-1919). Am 5. März 1871 wurde Rosalie Luxemburg in Zamosc in Russisch-Polen („Kongresspolen“) als Tochter des Holzhändlers Eliasz Luxemburg und dessen Frau Line geboren. Nach der Übersiedlung der Familie nach Warschau besuchte sie das Mädchengymnasium und engagierte sich in illegalen politischen Zirkeln. Vor einer drohenden Verhaftung floh sie 1889 in die Schweiz. Im Anschluss an ihr Studium in Zürich promovierte sie 1897 über „Die industrielle Entwicklung Polens“. Sie gehörte zu den führenden Mitgliedern der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei des Königreichs Polen und gründete die polnische sozialdemokratische Zeitschrift „Sache der Arbeiter“ in Paris.
Durch die Scheinehe mit Gustav Lübeck 1898 erhielt Rosa Luxemburg die deutsche Staatsbürgerschaft und konnte sich so in der deutschen Arbeiterbewegung engagieren. 1899 zog sie nach Berlin und schloss sich dem linken Parteiflügel der der SPD an, an deren Parteischule sie ab 1907 in Berlin lehrte. In Reden, Zeitungsartikeln und zahlreichen Schriften meldete sie sich immer wieder zu ökonomischen und (sozial)politischen Themen zu Wort. Sie wurde auch zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen verurteilt. All ihre Werke sollten – mit Ausnahme ihrer Dissertation – im Dienst der Emanzipationsbewegung der Arbeiterklasse stehen. Sie kämpfte gegen Militarismus und Kolonialismus und setzte sich mit Lenins diktatorischer Parteikonzeption auseinander.
Die „Massenstreikdebatte“ führte zu einer Entzweiung zwischen der „Parteilinken“ (Luxemburg, Liebknecht), die einen solchen Arbeitskampf als probates politisches Mittel befürworteten, und der Parteimitte sowie den Gewerkschaften. Auf dem SPD-Parteitag im Rosengarten 1906 kam es zu dem sogen. Mannheimer Abkommen, das die künftige partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Partei und Gewerkschaften regelte – und dem auch die unter den 404 Teilnehmern anwesende Rosa Luxemburg zustimmte. Die Bewilligung der Kriegskredite durch die Reichstagsfraktion der SPD rief ebenfalls den energischen Protest der Kriegsgegnerin Luxemburg hervor. Ihr Aufruf bei einer Kundgebung 1914, nicht „die Mordwaffe gegen unsere französischen Brüder zu erheben“, brachte ihr ab 1915 erneut ein Jahr Haft ein, schließlich musste sie sogar bis November 1918 in verschiedenen Gefängnissen in „Sicherheitsverwahrung“ bleiben.
Nach der Entlassung in die Freiheit arbeitete Luxemburg als Redakteurin bei der „Roten Fahne“, der Zeitung des Spartakusbunds. Sie trat für eine Räteregierung ein und unterstützte die Revolution, behielt aber ihren grundsätzlichen pazifistischen Standpunkt bei. Ende 1918 war sie als treibende Kraft an der Gründung der KPD beteiligt. Bei den Januarunruhen 1919 („Spartakusaufstand“) weigerte sie sich trotz Verhaftungsgefahr, Berlin zu verlassen. Am 15. Januar wurde sie verschleppt, im Eden-Hotel von Soldaten der Garde-Kavallerie-Schützen-Division verhört und beim Abtransport von ihren Bewachern ermordet. Auch ihr Kampfgefährte Liebknecht wurde am selben Tag umgebracht. Die Ermordung der beiden stieß auf Empörung weit über KPD und USPD hinaus. Ein mächtiger Protestzug in Mannheim endete mit einer Kundgebung im Schlosshof.

Öffentliche Bekanntmachung im Amtsblatt am 24.12.2020
Beschlussdatum
Gremium
Gemeinderat
Quelle
Literatur: - Art. Rosa Luxemburg von Kai-Britt Albrecht @ Deutsches Historisches Museum
Berlin, in: Lebendiges Museum Online (https://www.dhm.de/lemo/biografie/rosa-luxemburg; Abruf am 23.06.2020)
- Art. Rosa Luxemburg, in: Neue Deutsche Biographie (https://www.deutsche-biographie.de/pnd118575503.html; Abruf am 23.06.2020)
- Geschichte der Stadt Mannheim, Bd 2, 1801-1914, hg. von Ulrich Nieß und Michael Caroli, Mannheim 2007