Napoleon kam nur bis Ludwigshafen – beziehungsweise in die Dörfer links des Rheins, aus denen Jahrzehnte später die nach einem bayerischen König benannte Industriestadt entstehen sollte. Das gegenüberliegende Mannheim besuchte er indes nie. Mehrfach kursierten zwar Gerüchte, der Korse würde in Bälde in die Quadratestadt einziehen oder sie zumindest passieren – doch alle diesbezüglichen Erwartungen wurden enttäuscht. Stets zog er es vor, an anderen Orten den Rhein zu überqueren oder auch zu nächtigen.
1649 kehrte Kurfürst Karl Ludwig (1617-1680) in die Kurpfalz zurück, die ihm im Westfälischen Frieden wieder zugesprochen worden war. Selbst in Heidelberg residierend, entschloss er sich, das seit 1622 weitgehend unbewohnte Mannheim sowie die Festung Friedrichsburg wiederaufzubauen. Um Zuwanderer für Mannheim („…ehrliche Leut von allen Nationen“) zu gewinnen, erließ er 1652 Privilegien in Deutsch, Niederländisch und Französisch. Die 19 Artikel umfassenden Stadtprivilegien zählen zu den modernsten Stadtverfassungen im Deutschland des 17. Jahrhunderts und startete so das "Mannheimer Experiment".
Die Ehrenbürgerwürde, die man ihm anlässlich seines 70. Geburtstags verleihen wollte, konnte Philipp Diffené nicht mehr entgegennehmen: Er verstarb am 4. Januar 1903, einen Tag vor Überreichung der Urkunde. Damit ist Diffené der einzige Mannheimer Ehrenbürger, dem diese Würdigung postum zuteil wurde.
Liebe Blog-Leser*innen,
am 20. Oktober 2021 konnten wir bereits den von Philipp Gassert, Ulrich Nieß und Harald Stockert herausgegebenen ersten Band der „Veröffentlichungen zur Mannheimer Migrationsgeschichte“ im Friedrich-Walter-Saal des MARCHIVUM vorstellen. Um Ihnen diese wichtige Publikation näher zu bringen, sollen nun in den folgenden Monaten die einzelnen Kapitel dieses Sammelbandes durch Zusammenfassungen vorgestellt werden. Das erste Kapitel unseres Sammelbandes zur Migrationsgeschichte Mannheims wird von Prof. Dr. Hermann Wiegand vorgelegt. Der Vorsitzende des Mannheimer Altertumsvereins nimmt dabei die Jahre „von der Festungsgründung 1606 bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges“ in Augenschein.
"Mannheim auch in der Luft voran!" Unter dieses Motto stellte der Generalanzeiger vom 20. Mai 1912 einen der zahlreichen Mannheimer Flugtage vor dem Ersten Weltkrieg. Als Attraktion startete unter anderem ein von Hans Pippart und Heinrich Noll gebauter Eindecker – ein einmotoriges, zweisitziges, vogelförmiges Flugzeug.
Social Media Links